LernWelten

 

Innovative Einrichtungskonzepte

Nachhaltige und zukunftsorientierte Möbel aus Dänemark

 


Die Gestaltung von LernRäumen beeinflusst die Arbeit der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich darin bewegen. Verordnetes Stillsitzen erzeugt wenig Nachdenken und Mitdenken. Bewegungsanregende LernWelten bringen uns in Dialoge, stoßen Projektarbeit an, verführen uns zu neugierigen Fragen.


Ihre Schule will sich verändern? Sie bringen neue Lernformate auf den Weg und suchen auch nach Veränderung in der Lernumgebung? Sie möchten innovative und Gesundheit fördernde Einrichtungen kennenlernen?


Dann möchte ich Sie für innovative Ideen aus Dänemark begeistern! Hier finden sie Möbel, die Sie und die Lernenden in Bewegung setzen, Teamarbeit und kreatives Tüfteln ermöglichen und Flexibilität in die LernRäume bringen.


Besprechen Sie eine Projektidee am ZAP-Tower – im Sitzen oder im Stehen – und passen Sie die Arbeitsfläche im Handumdrehen auf Ihre Bedürfnisse an. Nutzen Sie einen Wobbly und machen Sie ergonomisches Kippeln zum Lernelixier.


Gerne lasse ich Sie an meinen Praxiserfahrungen mit Hojer-Möbeln teilhaben und begeistere Sie, gerne auch vor Ort. Mit der dänischen Vertretung innovativer Schulausstatter Valeur Interieur können Sie Ihre Einrichtung nachhaltig und zukunftsorientiert gestalten.


Ganz im Sinne der Futurum-Schulen Skandinaviens kann Ihre Schule somit auch zu einem „Treibhaus der Zukunft“ werden, wie es Reinhard Kahl bereits 2004 dokumentiert hat.


Trauen Sie sich aufzufallen!

 

 

In einem Interview mit Claudia Schulte zur Hausen hatte ich Gelegenheit, meine Erfahrungen aus 25 Jahren Schularbeit und meine Begeisterung für innovative LernRaum-Gestaltung zu beschreiben.

Die Dynamik im Lernraum spiegelt sich in der Dynamik im Kopf wider

„Wir müssen nur fortführen, was die Kinder schon können“


von Claudia Schulte zur Hausen

Wie unterstützen Aktivität und Bewegung Kinder beim Lernen? Welche Vorteile hat aktives Lernen für Lehrerinnen und Lehrer? Über diese Fragen und welche Rolle dabei die Schuleinrichtung spielt, haben wir mit Schulexpertin und Beraterin Signe Brunner-Orawsky gesprochen. Teil 1: Was ist aktives Lernen?

Frau Brunner-Orawsky, Sie haben zunächst als Pädagogin für Pflegeberufe gearbeitet. Als Ihre jüngere Tochter 2006 eingeschult werden sollte, haben Sie kurzerhand eine eigene Schule gegründet und diese auch geleitet. Nicht gerade der übliche Weg. Wie kam es dazu? Und was war Ihr Ziel?

Nun, meine Tochter war eigentlich die Nutznießerin einer Idee, die gar nicht ihretwegen entstanden ist. Den ersten Anstoß haben viel mehr die Erfahrungen gegeben, die ihr Bruder, mein älterer Sohn, bereits einige Jahre zuvor gemacht hat. Obwohl er zu Hause ein wissbegieriges, interessiertes Kind war, hat er in der Schule sehr schnell die Lust am Lernen verloren. Da habe ich mich natürlich gefragt, woran das liegt, was ihm seine natürliche Lernfreude genommen hat, und mir meine Gedanken über das herrschende Schulsystem gemacht.

Einige Jahre später, es war 2004, durfte ich im Nachgang der großen PISA-Studie ins Siegerland Finnland reisen, um selbst vor Ort zu erleben, warum die Finnen so gut abgeschnitten haben. Für mich war die Antwort schnell klar: 1. In Finnland sind alle Menschen, die an der Entwicklung von Kindern beteiligt sind, miteinander vernetzt. Vom Kinderpfleger bis zur Schuldirektorin. Sie alle tauschen sich im Sinne der Kinder miteinander aus. Und 2.: Die Bildung der Kinder steht als Priorität an oberster Stelle. Darüber ist sich in Finnland die ganze Gesellschaft einig – und dieser Stellenwert hat enorme Auswirkungen, besonders wenn es um Investitionen geht oder umgekehrt um die Frage: Wo darf nicht gespart werden?

Die Eindrücke dieser Reise haben bei mir enorm nachgewirkt. Mir war klar, dass ich die gewonnenen Erkenntnisse nutzen muss. Ich wollte etwas tun, damit unsere Schulen eine ähnliche Entwicklung nehmen können. Gemeinsam mit befreundeten Eltern haben wir dann das scheinbar Unmögliche wahr gemacht und hier in Heidelberg eine Grundschule gegründet. Für mich stand dahinter immer ein Ziel: Ich möchte für die Kinder in unserer Gesellschaft etwas verändern, verbessern. Und ich fange da an, wo ich als Pädagogin etwas bewirken kann: in der Schule. Im Schulsystem und in der Art und Weise, wie Lernen stattfindet. Das ist bis heute mein Antrieb.

Sie sagen, es geht um eine Veränderung in der Art und Weise, wie Lernen stattfindet. Ein Stichwort der modernen Pädagogik ist „Aktives Lernen“. Was verstehen Sie darunter?

Unser Schulsystem blendet bis heute aus, was die Wissenschaft schon lange weiß: die Bedeutung von Bewegung und Aktivität. Ein Kind, das gesund auf die Welt kommt, beginnt sehr schnell, aktiv die Welt zu entdecken. Es lernt durch Aktivität und in der Bewegung. Dann kommt dieses Kind in die Schule und ihm wird gesagt: „Setz Dich still hin. Und jetzt lerne.“ Das kann ja nicht funktionieren! Eigentlich müssen wir nur fortführen, was die Kinder schon können: sich aktiv die Welt anzueignen. Für Lehrerinnen und Lehrer heißt das, den Kindern Anreize zu geben, sie zu Bewegung zu animieren. Sie können das Lernen aktiv gestalten – und sie können die Kinder selbst aktiv werden lassen.

Dieses aktive Lernen hat Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen: Es ist körperlich und findet in Bewegung statt. Das führt oft zu einer besseren Verankerung der Lerninhalte. Aktives Lernen hat aber auch diese Seite, die sagt: „Trau Dich! Probier es aus! Mach etwas anders! Dir kann nichts passieren.“ Auf diese Art und Weise können wir Menschen heranziehen, die neugierig sind, die Veränderung wagen, die kreative Lösungen finden für die vielen Herausforderungen, die sich uns stellen. Solche Menschen brauchen wir. Dringend.

„Die Dynamik im Lernraum spiegelt sich in der Dynamik im Kopf wider“

Wie unterstützen Aktivität und Bewegung Kinder beim Lernen? Welche Vorteile hat aktives Lernen für Lehrerinnen und Lehrer? Über diese Fragen und welche Rolle dabei die Schuleinrichtung spielt, haben wir mit Schulexpertin und Beraterin Signe Brunner-Orawsky gesprochen. In Teil 2 lesen Sie: Wie die passende Einrichtung Aktivität im Klassenraum unterstützen kann.

Frau Brunner-Orawsky, Sie haben viele Jahre in Schulen gearbeitet, sie geleitet und aufgebaut. Heute arbeiten Sie mit Kindern, denen sich in der Schule besondere Herausforderungen stellen. Und Sie beraten Schulen und Pädagogen. Ihr Unternehmen heißt „Schneckenflug“. Frei assoziiert steht dieser Name einerseits für Ruhe und eine bewusste Langsamkeit, aber auch für die Aktivität des Fluges, schnelle Fortbewegung und spielerische Leichtigkeit. Wenn Sie es prozentual einteilen müssten: Wie hoch sollte der Anteil des Lernens in Bewegung sein und wie hoch der Anteil für Ruhe und Konzentration – zum Beispiel in Form von Stillarbeit?

Ich denke, das kann man gar nicht aufteilen. Für mich schließen sich Bewegung, Ruhe und Konzentration nicht gegenseitig aus, sondern sie bedingen sich. Eine gute Stille entsteht, wenn ich zur Ruhe komme. Zur Ruhe kommen Kinder in der Bewegung, es ist für sie ein und dasselbe. Bewegung heißt ja nicht, immer nur zu rennen. Aber das typische Stillsitzen in der Schule, auf dem starren Schulstuhl, der eigentlich gar keine Bewegung erlaubt, das schränkt jegliche Bewegung ein.

Schneckenflug versus „fliegendes Klassenzimmer“: Wie unterscheidet sich aus Ihrer Sicht ein Lernraum vom traditionellen Klassenzimmer mit Bank und Stuhlreihen, Tafel und Lehrerpult (die Digitalisierung mal außenvorgelassen)? Und wodurch unterstützt die Gestaltung der Räume Pädagoginnen und Pädagogen sowie Kinder?

Beim Stichwort „fliegendes Klassenzimmer“ denke ich natürlich an das Buch von Erich Kästner und auch an den Film. Auch wenn das Buch fast 90 Jahre alt ist, ist es ein positives Beispiel, denn das echte Lernen findet hier außerhalb des Klassenzimmers statt und wird am Ende in einem Theaterstück verarbeitet.

Aus meiner Sicht müssen Lernen und Arbeiten in einem Lernraum bzw. Klassenzimmer in den unterschiedlichsten Arrangements möglich sein. Wir müssen uns im Raum verändern können und die Haltung einnehmen können, die unserem Körper entspricht. Das typische Frontalunterricht-Klassenzimmer mit seinen engstehenden Tischreihen und den starren Stühlen verhindert das. Für Bewegung ist kein Platz. Aber Kinder, gerade Grundschulkinder, sitzen gerne am Boden. Sie liegen auch mal, um zu lesen oder sich in etwas zu vertiefen. Wenn wir sie wortwörtlich laufen lassen, suchen sie sich die passende Haltung aus. Deshalb sollte die Einrichtung eines Klassenraumes so gestaltet werden, dass ganz unterschiedliche Haltungen möglich sind. Sie sollte flexibel sein und eine schnelle Veränderung erlauben – die Möbel müssen das einfach mitmachen.

Die Dynamik, die in so einem bewegten Lernraum entsteht, spiegelt sich in der Dynamik im Kopf wider. Die Kinder lernen leichter, bleiben beweglich im Denken und neugierig. Die Sorge vor Unruhe ist dagegen unbegründet. Im Gegenteil: Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Atmosphäre in Klassenzimmern, die Dynamik und Bewegung erlauben, entspannter und konzentrierter ist. Trotz herumwandernden Schülern, trotz Tische rücken. Es ist ruhig. Nicht weil Totenstille herrscht, sondern weil es keine Unruhe gibt! Und damit ist es auch für die Lehrer und Lehrerinnen besser. Auch sie können sich im Raum bewegen. Es ist so viel leichter, alle Kinder im Blick zu haben, sie in ihrer Aktivität zu erleben und zu unterstützen.

Im Rahmen Ihrer Arbeit als Schulleiterin und Beraterin für Schulen und damit auch im Zuge der Einrichtung von Schulen sind Sie auf Hojer Möbel gestoßen. Was hat Sie an diesem Konzept, an dieser Art, Schulen einzurichten, besonders angesprochen?

Als ich zum ersten Mal auf die Webseite von Hojer Möbel kam und mich durch die Produkte geklickt habe, war mir auf Anhieb klar: Da denkt ein Unternehmen schon bei der Entwicklung der Möbel wirklich an die Kinder und hat ihre Bedürfnisse im Blick. Hinter diesem Konzept müssen Entwickler und Pädagogen stecken, die eine ähnliche pädagogische Sichtweise haben, wie ich sie vertrete. Ich war und bin wirklich begeistert, weil ich zum ersten Mal Schulmöbel gefunden habe, die Bewegung im Klassenzimmer nicht nur möglich machen, sondern anregen – und sogar ein bisschen herausfordern.

Ganz klar: die ZAP-Serie, speziell ZAP-Board und ZAP-Totem. Ich selbst war so ein Kind, das unglaublich gerne im Schneidersitz auf dem Boden gesessen ist. Bei ZAP-Totem können Sie die Boards auf allen Arbeitshöhen einhängen, vom Stand bis fast zum Boden. Außerdem können vier Kinder gleichzeitig daran arbeiten, auf jeder beliebigen Ebene. Als Schneidersitz-Mädchen hätte ich das geliebt!

Und welches Möbelstück lieben Sie als Pädagogin besonders?

Ganz klar: Wobbly, der Hocker, bei dem die Bewegung aus dem Mittelgelenk kommt. Mit Wobbly haben Rückenbeschwerden deutlich weniger Chancen, denn ich sitze automatisch aufrecht und bleibe immer in einer leicht schwingenden Bewegung. Das ist perfekt für die Bauch- und Rückenmuskulatur. Gleichzeitig ist die Konstruktion so stabil, dass ich nicht umkippen kann. Da Wobbly höhenverstellbar ist, passt er für Kinder wie Erwachsene unterschiedlicher Größe. Ich würde Wobbly in einem Klassenzimmer aber immer mit anderen Stühlen kombinieren, damit auch da Abwechslung möglich ist. Zum Beispiel mit einem Stuhl mit Lehne. Und mit veränderbaren Tischen und Bank-Tisch-Kombinationen.

In einem Satz: Was gefällt Ihnen an den folgenden Möbeln besonders gut? Wie unterstützen sie aktives, bewegtes Lernen?

Organic bord
Organic bord, der mehrteilige Tisch mit Rundungen und Loch, hat mich vor allem dadurch überzeugt, dass er die Kinder zur Gruppenarbeit animiert. Interessanterweise verändern seine Rundungen die Kommunikation – sie wird zum Miteinander. Das Loch in der Mitte lädt Kinder dazu ein, sich hineinzusetzen und dann die Gespräche um sich herum anzuregen. Dabei läuft es fast automatisch reihum und sehr teamorientiert.

STEP Lerntreppe
STEP ist unglaublich vielfältig einsetzbar und für unterschiedliche Lernsituationen geeignet, auch in der Gruppenarbeit. Ein großer Vorteil ist, dass man STEP mit nur zwei Handgriffen umbauen kann.

Stufenhocker
Für Kinder ist es wichtig, dass sie geerdet sind – und im übertragenen Sinne die Füße abstellen können. Der Stufenhocker überzeugt deshalb vor allem durch die unterschiedlich hohen Fußstützen. So können ihn Kinder ganz verschiedener Altersgruppen nutzen und doch gut sitzen. Das ist immer dann besonders wichtig, wenn die Tischhöhe nicht verstellbar ist.

Nova Midi Gas
Dieser Drehstuhl mit Lehne ist die perfekte Ergänzung zu Wobbly – und ausgesprochen ästhetisch. Manchmal ist es ja auch gut, sich anzulehen – das bietet dieser Stuhl. Gleichzeitig bleiben die Kinder durch die Fußstütze und die Drehmöglichkeit in Bewegung. Und ’kippeln’ dürfen sie auch – aber stabil und ohne die Gefahr umzukippen.

Zum Abschluss: Was ist Ihr Fazit?
Wenn ein Raum im Stil von Hojer mit dieser Vielfalt an Möbeln eingerichtet ist, kann ein altmodischer Frontalunterricht eigentlich gar nicht mehr stattfinden. Denn diese Einrichtung regt alle Beteiligten an, sich zu bewegen, umzudenken und im wahrsten Sinne des Wortes die bisherigen Pfade zu verlassen.

Dann auf zu neuen Wegen! Liebe Frau Brunner-Orawsky, wir bedanken uns sehr herzlich für das Gespräch.